Der Juli war mein bisher aktivster POTA-Monat: Insgesamt 7 Referenzen inkl. eines 3-fers und einer Erstaktivierung konnte ich in diesem Monat arbeiten. Außerdem konnte ich die Gezeiten der Elbe hautnah miterleben…
2× Öjendorfer Park (DE-0137)
Den Öjendorfer Park habe ich im Juli gleich zwei Mal aktiviert. Am 7. Juli nutzte ich den Sonntagabend für eine kleine Aktivierung mit insgesamt 18 QSOs. Nach dem ich auf 20 m 12 innereuropäische QSOs erreicht hatte, wechselte ich auf 40 m und konnte dort erstmals Michi DL2MBN arbeiten, der ebenfalls ein sehr aktiver Draussenfunker ist. Danach ging es kurz auf 15 m und schlussendlich auf 17 m, wo ich bandtypisch ein sehr angenehmes, längeres QSO mit einer Station aus LA 🇳🇴 führen konnte. Als das QSB die Verbindung immer schwieriger machte, verabschiedeten wir uns und für mich war es ein guter Zeitpunkt abzubauen.
Am 20. Juli ging es am Support Your Parks-Wochenende erneut in den Öjendorfer Park, dieses Mal war auch wieder Christian DH5NN dabei, der seinen Linked Dipole und einen Mast mitgebracht hatte.
Der Dipol bescherte mir dann auch recht schnell die weiteste Verbindung, die ich bis zu dem Zeitpunkt geschafft hatte: Ich konnte YB 🇮🇩 arbeiten und wurde mit 59 in Jakarta gehört. Die Station verteilte übrigens “echte” Rapporte und auch ich konnte die Station mit 59 aufnehmen, bei dieser Verbindung hat also alles gepasst. Wahrscheinlich wäre ich auch sonst nicht durch den Pileup durchgekommen, denn auch andere laute Stationen aus EA 🇪🇸 und IT 🇮🇹 wollten die Station unbedingt arbeiten.
Besenhorster Sandberge und Elbinsel (DE-0722)
Da ich bei meiner Erstaktivierung von DE-0722 vom Betrieb auf der Elbinsel abgesehen und neben den Ruinen der Pulverfabrik aufgebaut hatte, wollte ich auch nochmal von der Elbinsel Geesthacht Betrieb machen. Mit Hilfe von Youtube-Videos, die Camper auf der Insel aufgenommen hatten, konnte ich am südlichen Teil der Insel westlich der Fischtreppe einen Zugang zum Elbstrand ausmachen und habe mich am 25. Juli nach Feierabend auf den Weg gemacht.
Für einen Donnerstagabend waren erstaunlich viele Menschen auf der Insel unterwegs und ich musste etwas länger suchen, um einen einsamen Strandabschnitt für meinen Antennenaufbau zu finden.
Natürlich sind mir die Gezeiten der Elbe bewusst und selbstverständlich hatte ich davon gelesen, dass die Tide durchaus schon Besucher der Elbinsel überrascht hat (Paywall). Trotzdem staunte ich nicht schlecht, dass nach wenigen Minuten das Elbwasser die Radials meiner Antenne berührte. Ich zog mehrere Meter in Richtung des Inselinneren um und setzte meinen Betrieb fort.
Im Verlauf meiner Aktivierung bin ich noch ein weiteres Mal umgezogen bis ich mich endgültig dazu entschieden habe abzubauen, ich wollte ja nicht wie die von mir verlinkten Inselbesucher enden. Deshalb machte ich mich in Richtung Parkplatz auf, der auch zur POTA-Referenz zählt, und baute meine Antenne neben dem Auto auf, um vielleicht noch ein paar DX-Verbindungen ins Log zu bekommen, nachdem ich zuvor schon einige Stationen aus K 🇺🇸 sowie eine Station aus 5B 🇨🇾 arbeiten konnte.
Eine sehr gute Entscheidung, denn so kamen noch zwei Erstkontakte ins Log, nämlich 9K 🇰🇼 auf 15 m und VE 🇨🇦 auf 20 m, gerade bei der kuwaitischen Station war es nicht leicht durch den Pileup zu kommen, aber Hartnäckigkeit zahlt sich oft aus. Danach arbeitete ich noch zwei weitere sehr gut hörbare europäische Stationen, die mir beim Drehen über das Band aufgefallen waren und baute ab.
3-fer Boberger Niederung (DE-0251) und zwei Trails (DE-0558, DE-0622)
Die POTA-Regeln erlauben es, mehrere Parkreferenzen auf einmal zu aktivieren, sofern man sich auf der Grenze oder innerhalb mehrerer Referenzen befindet. Diese Art der Aktivierung nennt man entsprechend der Anzahl der Referenzen n-fer, also bei drei Referenzen 3-fer bzw. three-fer.
Die beiden Fernwanderwege E1 und E9 (DE-0558 und DE-0622) überlappen sich in der Boberger Niederung, sodass ein 3-fer entsteht, wenn man innerhalb der Boberger Niederung weniger als 30,5 m vom Wanderweg entfernt funkt.
Um 3-fer sicher zu finden, hilft die POTA-Map von Heinz DK5UR enorm, wie man die Karte benutzt ist auf parksontheair.de sehr gut beschrieben.
Auf 15 m, 17 m, 20 m und 40 m gingen mir 64 QSOs ins Log, von denen zwei jedoch nicht den POTA-Regeln entsprechen, da mich die Hunter versehentlich zwei Mal gehuntet haben. Das beinhaltete 9 Park to Park-QSOs, diverse Draussenfunker zu Draussenfunker-Kontakte und natürlich die üblichen Hunter, die sich über drei Parkreferenzen gefreut haben.
Ein Tipp zur Location: Die offiziellen Parkplätze der Boberger Niederung sind oft überfüllt. Es bietet sich daher an einen weniger stark frequentierten Parkplatz anzufahren, z.B. im Billwerder Billdeich. Von dort aus muss man nur über den Billwerder Kirchensteg die Bille überqueren uns mitten im Naturschutzgebiet in der Nähe der beiden Trails. Der genannte Parkplatz ist an der Einfahrt durch feste Baken in der Fahrzeugbreite limitiert, Wohnmobile und andere sehr breite Fahrzeuge dürften den Parkplatz nicht befahren können.
Elbpark Entenwerder (DE-0806)
Den Elbpark Entenwerder hatten Tobias DC1TC und ich unabhängig voneinander als neue POTA-Referenz vorgeschlagen und nachdem der Park dann am Sonntag, 28 Juli, eingetragen worden war, war es also kein Wunder, dass während meiner Aktivierung am 29. Juli plötzlich Tobias mit Funkequipment neben mir stand, um den Park ebenfalls zu aktivieren.
Ich hatte den Standortvorteil, dass der Park auf dem Heimweg von meiner Arbeitsstelle liegt, wodurch ich meine Aktivierung zu diesem Zeitpunkt schon “im Kasten” hatte.
Tobias baute etwas weiter von mir entfernt auf, damit wir uns nicht stören, und nach einem Park to Park auf 2m und der 20m-Bodenwelle baute ich auf 40m um.
Das 40m-Band war an diesem Tag sehr anstrengend, stark überfüllt und sehr verrauscht. Ich arbeitete eine britische Station, die CQ gerufen hatte, damit der Umbbau nicht ganz umsonst war und baute meine Station ab, da mein Magen schon deutlich zu hören war.
Ich verabschiedete mich von Tobias, nicht ohne noch ein QSO auf 70cm für den dritten Park to Park-Kontakt zu führen.